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Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

18.07.2017

Klein Breesen / Lk Rostock

Hans-Hermann Harms

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Bestand insgesamt 40 Reviere Besiedelte TK4 17 (21%)
Bestand in Hamburg 11 Reviere Besiedelte km² in HH 11 (1%)
Dichte insgesamt 0,02 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,01 Rev./km² Gefährdung -


Charakteristik
Die Beutelmeise bewohnt Feuchtgebiete und Grünland, wobei die Hängenester frei in Einzelbäumen angelegt werden.

Verbreitung
Das Vorkommen der Art beschränkt sich mit Ausnahme eines Vorkommens am Öjendorfer See auf das Elbtal, wobei die Bestände lediglich in den Unterelbemarschen und auf den Elbinseln noch etwas höher sind.

Lebensraum
Besiedelt werden die Ufer von Gewässern, Feuchtgebiete und feuchtes Grünland. Nester werden frei hängend und meist in Birken oder Weiden angebracht, gerne direkt über Wasserflächen oder Gräben.

Bestandstrend
Die Beutelmeise hat den Hamburger Raum erst Mitte der 1960er Jahre besiedelt und erreichte über ein Vorkommen von allein in Hamburg 45-50 RP Anfang der 1990er Jahre (Garthe & Mitschke 1994) Ende der 1990er Jahre mit 75 RP (Mitschke & Baumung 2001) ihren Bestandshöhepunkt. Seitdem ist der Bestand innerhalb weniger Jahre weitgehend zusammengebrochen und viele Brutplätze sind verwaist.

Anmerkungen
Das innerhalb weniger Jahrzehnte dokumentierte „Kommen und Gehen“ der Beutelmeise hat arealgeografische Gründe und wirkt sich Ende der 2010er Jahre mit einem Rückzug in östliche, kontinentalere Regionen aus.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Beutelmeise kommt mit Ausnahme der Vorkommen am Öjendorfer See und an der Glinder Au ausschließlich im Elbtal vor. Die Nachweise konzentrieren sich dabei auf das Stromspaltungsgebiet mit Heuckenlock, Neuland und den Vorländern beiderseits der Norderelbe. Weitere regelmäßig besetzte Brutgebiete liegen vor allem in den Süderelbemooren, in Moorburg und Altenwerder, in der Boberger Niederung mit dem Achtermoor, in der Reit und Teilen der Vier- und Marschlande (NSG Kirchwerder Wiesen, Altengamme, Vorland Zollenspieker).
In Hamburg wurden während der Kartierperiode 75 BP der Beutelmeise nachgewiesen, das entspricht einer mittleren Dichte von 0,1 BP/100 ha bei einer Rasterfrequenz von 8,3 %. Maximal wurden 3 BP/100 ha nachgewiesen (Achtermoor).

Lebensraum
Die Beutelmeise bevorzugt feuchte Standorte mit reicher Strauchvegetation und tritt in Hamburg vor allem in Weidenwäldern, oft im Tidebereich der Elbe auf. Ähnliche Strukturen abseits des Flusses z.B. in den Süderelbemooren oder am Neuländer Baggersee sind ebenfalls regelmäßig von mehreren Paaren besetzt. In den Kirchwerder Wiesen liegen einige Brutplätze in vergleichsweise offener Landschaft: Nester werden weit überwiegend in Weiden oder Birken angelegt. Neststandorte sind verschiedentlich unmittelbar an Straßen oder Wegen gefunden worden. Im Hafen tritt die Beutelmeise dort, wo letzte naturnahe Flächen mit Weidendickicht bzw. Tideröhricht erhalten geblieben sind, ebenfalls als Brutvogel auf (Blumensandhafen, Waltershof, Hohe Schaar). 

Bestandsentwicklung
Bis Anfang der 1990er Jahre hat der Brutbestand der Beutelmeise in Hamburg kontinuierlich zugenommen. Seitdem scheinen die Vorkommen zu stagnieren und zumindest in der Reit und den Süderelbemooren auch wieder zurückzugehen (hier 1990-93 alljährlich 5-6 Rev., 1999 3, 2000 1 Rev.). Ein Brutvorkommen auf der Geest in der Hummelsbütteler Feldmark bestand nur 1994. Die scheinbare Zunahme gegenüber einer Bestandsschätzung Anfang der 1990er Jahre (GARTHE & MITSCHKE 1994) ist Ergebnis der erstmalig vollständigen Bestandserfassung in vorliegendem Atlas.

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
75 BP 0,1 BP/km² 8,3 % 63